Mittwoch, 30. September 2020

Universum History Hallstatt - Fellboot und Scheiterhaufen

Willkommen zurück für Teil 3 unsere Blogreihe zu den Dreharbeiten für die "Salzsaga", eine Universum History Produktion des ORF und Degn-Film.

Ruderunterricht im Fellboot mit Hans Reschreiter am
Hallstätter See.
(Bild: V. Laaha - NHM Wien)

Nachdem wir die Aufnahmen im Bergwerk erfolgreich beendet hatten, wurden die für die verschiedenen Szenen verwandelten Räumlichkeiten rasch wieder in ihren Urzustand versetzt. In nur wenigen Stunden von eisenzeitlicher Abbaukammer zurück zum modernen Vermittlungsraum eines Besucherbergwerks. Das bedeutete vor allem Leuchtspäne zusammenrechen, die als Betriebsabfall auch den Boden zur prähistorischen Kulisse machten, rekonstruiertes Werkzeug und Arbeitsgerät fortschaffen und getarnte Notausgangsschilder wieder sichtbar machen.

In atemberaubender Kulisse wird mühsam der
Scheiterhaufen gebaut. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)
So konnte der letzte Tag dafür genutzt werden um weitere Drehorte in nächster Umgebung abzuklappern. Die nächste Szene enthielt eine Bootsfahrt am Hallstätter See, welche wieder mit Hilfe der Archäologie so authentisch wie möglich dargestellt wurde. Hans Reschreiter und Fanny Krausz stiegen zusammen in unser im Vorjahr experimentell gebautes Fellboot und stachen in See. So lernte Fanny Krausz im Nu die anfangs etwas knifflige Rudertechnik um später auf sich selbst gestellt dem Weg des Salzes über den See zu folgen.

Das Team ist sichtlich stolz, die Brandbestattung ist bereit.
(Bild: C. Fasching - NHM Wien)
Den Abschluss machte dann noch ein spannendes Event mit ganz besonderer Stimmung: ein am Salzberg aufgebauter Scheiterhaufen sollte bei Sonnenuntergang entzündet werden. Vor malerischem Bergpanorama und Vollmond im Hintergrund entfachten die Pyrotechniker der Firma Sturtzel Spezialeffekte ein Schauspiel, welches hier in Hallstatt wohl seit der Urgeschichte nicht mehr gesehen wurde.

Doch hierbei wollen wir nun nicht mehr zu viel verraten und hoffen, dass wir etwas Vorfreude auf diesen Film wecken konnten, denn das Ganze wird dann demnächst im ORF und in ganzer Länge zu genießen sein.

von Valentina Laaha und Christian Fasching
 

Zur Realität erwachte Lebensbilder - eine eisenzeitliche Brandbestattung im Hochtal von Hallstatt.
(Bild: C. Fasching - NHM Wien)

 

Dienstag, 22. September 2020

Einblicke in die Ausgrabung im Salzbergwerk 2020

Halbzeit! Mittlerweile ist die archäologische Ausgrabung im Salzbergwerk von Hallstatt zur Hälfte vorbei, darum geben wir heute mit unserer Fotostrecke einen Einblick in die Arbeiten im Bergwerk, die Bergung der Funde und deren Bearbeitung in der Alten Schmiede, der Außenstelle des Naturhistorischen Museums Wien. Viel Spaß!

Malerischer Frühherbst im Hallstätter Hochtal – kurz nach Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg unter Tage. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)

Die Arbeiten in der „Westend“ genannten Nische der bronzezeitlichen Abbaukammer werden auch heuer fortgesetzt. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)

Mit Hochdruck wird am Profil durch den bronzezeitlichen Betriebsabfall gearbeitet. In den nun freigelegten älteren Ablagerungsschichten wurde eine große Funddichte angetroffen. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)

Abtransport des abgebauten prähistorischen Betriebsabfalls aus der Fundstelle.
(Bild: D. Brandner - NHM Wien)

Die bronzezeitliche Abbaukammer wurde vor 3000 Jahren mit Lehm und Kalksteinen von der Oberfläche verfüllt. Um die Grenzen der prähistorischen Hohlräume zu finden werden dutzende Meter an Prospektionsbohrungen angelegt. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)

Fundentsalzungs- und Oberflächenfreilegungsanlage in Vollbesetzung.
(Bild: C. Fasching - NHM Wien)


Zur schonenden Entsalzung werden die Fundstücke aus organischem Material in Wasserbäder gelegt. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)


Zu unseren fragilsten Funden zählen Gras- und Bastschnüre. Diese werden durch eine ausgebildete Restauratorin vor dem Entsalzen im Wasserbad sorgfältig in feine Netze eingenäht. (C. Fasching - NHM Wien)

Damit sich die Funde aus organischen Materialien beim Trocknen nicht zu sehr verformen, werden sie mit maßgeschneiderte Pads, die mit feinen Glaskugeln gefüllt werden, beschwert. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)

Von den abgebauten Schichten des prähistorischen Betriebsabfalls werden Schlämmproben entnommen, welche nach der Freilegung und Entsalzung vor Ort sortiert werden. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)

Die bronzezeitliche Fundstelle wurde durch den Bergbau im 18. Jahrhundert zufällig entdeckt, weshalb auch „moderne“ Bretter wie dieses zu unserem Fundmaterial gezählt werden. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)


Die fertig entsalzenen und freigelegten Funde (hier im Bild: Pickelstielfragmente) werden zum Trocknen aufgelegt. (Bild: C. Fasching - NHM Wien)

Regelmäßig werden die neuen Funde und Befunde im Team besprochen.
(Bild: C. Fasching - NHM Wien)