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Situation im Westend zu Grabungsstart 2019 im Salzberg von Hallstatt. (Bild: D. Brandner - NHM Wien) |
Bei Ausgrabungen im Hallstätter Salzbergwerk hat man aufgrund der Vortriebsweise - schmale, enge Stollen - nur selten die Chance auf die Bergung vollständiger Hölzer. Genau das ist hier nun möglich. Nicht zuletzt deshalb stellt das Westend eine Besonderheit dar.
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Die vollständig erhaltene Kratze in originaler Fundlage. (Bild: D. Brandner - NHM Wien) |
Nach der Dokumentation mit der structure-from-motion-Methode, mit der wir ein dreidimensionales Modell des Vortriebs, aber daraus auch entzerrte Ansichten der Situation erhalten, konnten wir die Dimension und Lage der Hölzer auf dem Plan vervollständigen. Stets darauf bedacht, die Reihenfolge der Bergung genau zu dokumentieren, konnten wir mit dem schrittweisen Abbau beginnen.
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Roman beim Zeichnen des Lageplans der Grubenhölzer. (Bild: D. Brandner - NHM Wien) |
Und genau da begann die Herausforderung: Weil die Hölzer unregelmäßig abgelagert wurden und da der Berg im Laufe der Zeit viele davon stark gestaucht hat, sieht man sich zwangsweise mit einer Art Bronzezeit-Mikado konfrontiert. Dann gilt es zu klären, welches Holz über dem anderen liegt und welches davon zuerst entnommen werden kann.
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Ausfördern einiger Hölzer auf dem Grubenhunt. Ab auf die Waschanlage! (Bild: D. Brandner - NHM Wien) |
Da eine Begutachtung der Hölzer im Berg nur begrenzt möglich ist, entschieden wir uns für das Ausfördern der Stämme zu unserer Fundverwaltung. Im eigens dafür errichteten Entsalzungsbecken werden die Hölzer von anhaftendem Schlamm und in ihnen gelöstem Salz befreit.
Sobald die vielen Hölzer - es sind mittlerweile an die 50 Stück - fertig entsalzen sind, können wir hoffentlich genauere Aussagen zum Verwendungszweck treffen.
von Roman Lamprecht