Donnerstag, 24. Mai 2018

VirtualArch - Austausch / Exchange

Last week we introduced the project VirtualArch. Its partners have many opportunities of exchange best practices and share their experience. One of those are field trips, like the one we took part in recently.
Following the invitation of the Autonomous Province of Trento and the Foundation Bruno Kessler different project partners came together in Civezzano, to learn more about the medieval silver mining and to visit the site of Monte Calisio.
The next day the group joined us on a trip to Hallstatt, where we could present our site to the partners. Hans Reschreiter introduced them to the specifics of the prehistoric salt mine as well as its surroundings
This exchange is very important for us since it's the only way to broaden our horizon.


Hiking trail along the Lago di Santa Colomba.
(H. Reschreiter - NHM Wien)
Im letzte Woche vorgestellten Projekt VirtualArch stehen regelmäßige Treffen der Projektpartner fest im Kalender. Von "Best Practice"-Meetings bis zu Workshops bekommen die verschiedenen Institutionen Gelegenheit sich auszutauschen.  

So auch auf den Treffen zur sogenannten "common field work". Dabei werden nach und nach alle  teilnehmenden archäologischen 
Fundstätten besucht und die ansässigen ForscherInnen stellen dort ihre Arbeit und Methodik, aber auch ihre Fragestellungen Schwierigkeiten und vor.

Traces of medieval mining are still visible in
the landscape. (H. Reschreiter - NHM Wien)
Vor einigen Wochen durften wir also auf Einladung der Autonomen Provinz Trento und der Foundation Bruno Kessler in den beschaulichen Ort Civezzano, nahe Trient reisen, um von den KollegInnen vor Ort mehr über den mittelalterlichen Bergbau zu erfahren. 

Eine für das Projekt ausgewählte Fundstelle ist der Monte Calisio, wo ein Wanderweg an der malerischen Seelandschaft des Lago di Santa Colomba vorbei und quer über den Berg führt. 

The group of projects partners - representatives
of archaeological institution all over Europe come
together for the VirtualArch project.
Geht man an diesem entlang, sieht man überall im Wald runde Mulden und Vertiefungen. Dass es sich dabei um Pingen des Bergbaus handelt, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Im Rahmes des Projektes soll die Vermittlung und Kenntlichmachung dieser archäologischen Spuren weiter ausgebaut werden. 

Introduction, with a view over the Hallstatt
perio graveyard. (Ch. Lobinger - LfA Sachsen)
Im Gegenzug trafen sich die Vertreter der archäologischen Institutionen am nächsten Tag in Hallstatt

Dank des großartigen Wetters konnten wir die Tour bereits am Gräberfeld mit einer ausführlichen Vorstellung des Fundortes und der Besonderheiten der umgebenden Landschaft beginnen.
Unusual lunch break inside the saltmine of
Hallstatt. (H. Reschreiter - NHM Wien)
Dabei versuchten wir den Kollegen mithilfe alter Fotografien und Karten die Entwicklung des Hochtales deutlich zu machen - wie es auch in der späteren Visualisierung der Fall sein soll.

Hauptteil war aber selbstverständlich die Besichtigung der Fundstelle Christian von Tusch Werk. Dort konnten wir den FachkollegInnen nicht nur von unserer Arbeit berichten, sondern vor allem mit ihnen über die Befunde und die offenen Fragen, die uns auch in der kommenden Saison wieder beschäftigen werden, diskutieren.

Dieser Austausch, gerade mit KollegInnen die vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie wir, ist für uns enorm wichtig. So bekommen wir neuen Input und die Möglichkeit, uns sowohl fachlich als auch gedanklich zu vernetzen.
von Fiona Poppenwimmer
VirtualArch project partner dressed up for the saltmine.
(Ch. Lobinger - LfA Sachsen)


Mittwoch, 16. Mai 2018

VirtualArch Hallstatt - Visualise to Valorize

Hallstatt has been a tourist magnet for ages. Each year more and more visitors from all over the world come to see its beautiful old village center and the surrounding landscape.
But the long history of this landscape keeps hidden from most people. With about 7000 years of continous salt production (and still going on) Hallstatt is the oldest industrial landscape worldwide.
The Interreg Central Europe project VirtualArch should help to make the heritage of Hallstatt and seven other archaeological sites all over Europe more visible. Under the subtitle "Visualise to valorize", new methods of visualising archaeological sites shall be tested and developed. In Hallstatt, for example, a 3D visualisation of the whole saltmine is planned, so people can walk through without entering the narrow tunnels. But also the remains of the historic mining activity all over Hallstatt high valley are documented and will be visualised.


Der historische Ortskern von Hallstatt ist auf
der ganzen Welt bekannt.
(Bild: C. Löw - NHM Wien)
Hallstatt ist seit Jahrzehnten ein Touristenmagnet. Es ist abgestimmt auf Fremdenverkehr, mit aller dazugehöriger Infrastruktur, Besucherbergwerk, Audio Guides, Aussichtsplattfom und dergleichen. 

Jedes Jahr kommen mehr und mehr Besucher aus aller Welt nach Hallstatt, jeder Einzelne sieht die wunderschöne Landschaft, bewundert das urtümliche Ortsbild und staunt über das Salzbergwerk und die Aussicht aus dem Hochtal. 

Dass diese Landschaft aber nicht nur beeindruckend, sondern auch die Industrielandschaft mit der längsten durchgängigen Produktion ist, bleibt dem Besucher verborgen. Diese 7000-jährige Tradition setzt die Salinen Austria AG bis heute fort.

Die jahrtausendealte Salzproduktion im
Hallstätter Hochtal hat keine Spuren
hinterlassen. (Bild: H. Reschreiter - NHM Wien)
Das Interreg Central Europe Projekt VirtualArch soll dazu beitragen, die Einzigartigkeit dieser Umgebung und anderer, großteils verborgener, archäologischer Kulturgüter sichtbar zu machen und damit ihre Relevanz und Erhaltungswürdigkeit zu demonstrieren, was auch dessen Untertitel "Visualise to valorize" treffend auf den Punkt bringt.
Geplant ist dabei unter anderem die dreidimensionale Visualisierung der archäologischen Ausgrabungen im Inneren des Salzbergwerkes, sowie der umliegenden Stollen. Doch auch die historischen Überreste der Bergbauinfrastruktur im Hochtal werden kartiert und digitalisiert. Viele davon sind im Gelände immer noch sichtbar, doch ohne Hinweis leicht zu übersehen. 

So entsteht eine virtuelle Tour durch die Jahrtausende alte Geschichte des Salzbergbaus und des Lebens im Hallstätter Hochtal, das damit der Öffentlichkeit zugänglich und begreiflich gemacht wird.

Luftbildaufnahmen durch eine Drohne
helfen bei der Visualisierung.
(Bild: D. Brandner - NHM Wien)
Für die Durchführung werden lokale, regionale und staatliche Behörden und Entscheidungsträger eingebunden. Konkret bedeutet das vor allem das Bundesdenkmalamt Österreich, die Gemeinde Hallstatt, die Region Oberösterreich und die Bergbaufirma Salinen Austria AG, genauso wie ansässige Vertreter des Tourismus und der Wirtschaft. 

Das Interreg Central Europe Projekt wird in Kooperation von insgesamt zehn Projektpartnern aus acht Ländern in ganz Europa durchgeführt und läuft bis 2020. 

Das Ziel für die Hallstattforschung ist unter anderem eine interaktive App , die von den Besuchern bereits im Tal heruntergeladen und dann im Hochtal offline genutzt werden kann. 

Darin sollen sowohl das eisenzeitliche Gräberfeld, die historische Bergbaulandschaft, als auch der urgeschichtliche Bergbau visualisiert werden.

Auch die vielen Funde, die durch ihre gute Konservierung oft sensationell aber unauffällig sind, werden darin dargestellt und kontextualisiert. Doch auch die neuere Geschichte des Salzbergtales wird dadurch erlebbar. Immerhin war bis in die 60er Jahre die gesamte Bergbauinfrastruktur im Hochtal angesiedelt. 

7000 Jahre Industrie- und Kulturlandschaft sind
heute gut verborgen.
(Bild: C. Seisenbacher - NHM Wien)
Auch weitere Möglichkeiten zur Wissensvermittlung werden genutzt, wie Informationstafeln oder der neue Informations- und Vorführraum für prähistorische Touren in der Schaustelle Edlersberg. Im Projekt VirtualArch wird alles daran gesetzt, die Einmaligkeit und Schutzbedürftigkeit der Hallstätter Landschaft zu vermitteln und zu unterstreichen. Damit die Besucher nicht nur ihre Schönheit und Idylle bewundern, sondern auch die Geschichte und Entwicklung erfahren können. 
(von Fiona Poppenwimmer und Hans Reschreiter)

Neue Verfahren, wie die dreidimensionale Visualisierung werden auch für das Bergwerk getestet und adaptiert. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)