Sonntag, 3. September 2017

Hallstatt Fulldome - Klappe, die Dritte

Am dritten Tag des Drehs zu unserem geplanten Fulldome-Film, wechselten wir gekonnt zwischen klassischem Touristenprogramm und abenteuerlichen Drehplätzen in der Wildnis.

Ausblick vom Krippenstein auf die
umliegenden Berge und Gletscher.
(Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien)

In der Früh starteten wir gleich auf einen der besten Aussichtspunkte in der Gegend, den Krippenstein. Nicht umsonst gibt es hier die Touristenattraktion der "5 Fingers", fünf Aussichtsplattformen, die einen einmaligen Blick über den gesamten Hallstätter See, den Dachstein und die Umgebung bieten.

Nach diesen Fernaufnahmen ging es wieder ganz nah ins Geschehen. Wir stürzten uns in den belebten Ortskern von Hallstatt, wo wir erst einen kleinen Drohnenflug über den See absolvierten und danach Richtung Bootsverleih pilgerten.

Dort mussten wir schließlich unser Kameraequipment auf dem einzigen noch freien Boot aufbauen: einem weißen Tretboot-Schwan. Dieses Gefährt schränkte uns zwar filmtechnisch nicht ein, aber mit sieben Kameras von einem solchen Gefährt zu filmen ist uns allen in Erinnerung geblieben. 

Es ist gar nicht so einfach, ein Tretboot möglichst erschütterungsfrei zu fahren um die Aufnahme nicht unnötig zu verwackeln. Auch sah es einfach grandios aus, als vier Leute, drei Spiegelreflexkameras und ein Stativ mit sieben Actioncams sich auf einem Plasikschwan zusammendrängend das Hallstätter Ufer entlangpaddelten.

Das Schwanentretboot vor Hallstatt.
(Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien)
Schließich ging es wieder hinauf, in die Berge um Hallstatt. Erst wurden an einer weiteren Abbruchkante eines Felssturzes, der roten Wand, imposante Aufnahmen der Naturgewalten gemacht. Dann hielten wir noch an einem nahe gelegenen Wasserfall, wo unser Kameramann Robert erst an ein Klettergeschirr geschnallt und anschließend möglichst nahe an das tosende Wasser hinuntergelassen wurde.

Dort entstanden mit dem Schwenkarm, an dem die Kamera hing, actionreiche Aufnahmen der hinabstürzenden Wassermassen. Heil wurden Kameramann und Equipment wieder nach oben befördert. 


Damit sind die Filmaufnahmen in Hallstatt auch schon abgeschlossen. Einige Szenen müssen in Wien noch gedreht werden. Schließlich soll der Film den gesamten Weg eines Fundes von seiner Auffindung im Bergwerk, bis zur Ausstellung in einer Vitrine des Naturhistorischen Museums zeigen. 

Wir müssen uns jetzt in Geduld üben und abwarten, was aus den vielen beeindruckenden Aufnahmen wird. Wir freuen uns schon und werden berichten, sobald es etwas Neues gibt.

von Fiona Poppenwimmer und Robert Daniel


Actionaufnahmen am Wasserfall. (Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien)

Samstag, 2. September 2017

Hallstatt Fulldome - Klappe, die Zweite

Da wir nicht nur das Bergwerk, sondern auch Hallstatt und seine Umgebung zeigen wollten, besteht ein relativ großer Teil des Fulldome-Films aus Natur- und Landschaftsaufnahmen. Um einen möglichst guten Überblick vermitteln zu können haben wir von umliegenden Bergen und mit einer Drohne gefilmt. Um zusätzlich die typische Postkartenperspektive von Hallstatt zu zeigen sollte die Stadt auch von einem Boot aus gefilmt werden.

Die Solequelle nahe der Dammwiese.
(Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien)
So haben wir uns an Tag 2 erst zu einer kleinen Wanderung auf die sogenannte Dammwiese aufgemacht. Es handelt sich dabei um ein Hochmoor, das nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit besticht, sondern auch von archäologischem Interesse ist, finden sich doch dort die einzigen eisenzeitlichen Siedlungsbefunde im Hallstätter Hochtal. 

Dort befindet sich auch eine der natürlichen Solequellen, von denen vermutet wird, dass der Salzabbau durch den Menschen hier seinen Ursprung nahm. Es wäre denkbar, dass man in der Jungsteinzeit dem Wild folgte, dass sich an den Solequellen einfand und dadurch die Menschen das Salz für sich entdeckten.
 

Der Drohnenflug verzögerte sich durch kleine Startschwierigkeiten im hohen Gras, zeigte letzten Endes dafür umso beeindruckendere Bilder. Ähnlich waren auch die Aufnahmen im Karmoos, einem nahe gelegenen Moor. Einige der Bodenproben und Bohrkerne für die palynologischen Untersuchungen stammen aus diesem Moor. Dort wurde auch wieder eine Sequenz mit Originalton aufgezeichnet. Schön, ein paar Minuten nur dem Schwirren der Libellen und dem Summen der Fliegen zuzuhören.

Zu guter Letzt fuhren wir noch zu einer der Abbruchkanten, wo vor langer Zeit jener Erdrutsch niederging, der die urgeschichtlichen Bergbaue im Hallstätter Salzberg verschütteten. Gleichzeitig hat man von diesem Punkt eine wunderbare Sicht auf den Hallstätter See und das Hochtal. Postkarten-Idylle deluxe. Und am letzten Drehtag gabs noch mehr davon. Aber davon morgen.

von Robert Daniel und Fiona Poppenwimmer

Die Landschaft um die Dammwiese besticht mit perfekter Hallstätter Postkartenidylle.
(Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien)

Freitag, 1. September 2017

Hallstatt Fulldome - Klappe, die Erste


Der erste Drehtag für unseren Fulldome-Film über Hallstatt führte uns auch gleich in das Salzbergwerk. Unsere beiden Filmemacher, Robert Daniel und Gabriel Stöckle vom Naturhistorischen Museum Wien ließen sich von der Enge und Dunkelheit des Berges allerdings kaum beeindrucken und begannen sofort ihm mit LED Strahlern und Kameraequipment zu Leibe zu rücken.

Wie bereits im letzten Post beschrieben, ist die Fulldome-Filmtechnik in den engen Stollen teilweise mit einer Reihe an Schwierigkeiten verbunden. 
Aber unser Robert, unser technisches Mastermind, wußte für alles eine Lösung und baute zwischendurch die eine oder andere bergwerksgerechte Speziallösung zusammen. 
(Anm. der Redaktion)

Fulldome-Technik im Salzbergwerk
Hallstatt - keine leichte Aufgabe.
(Bild: D. Brandner - NHM Wien)
Neben diesen besonderen Herausforderungen mussten wir jedoch auch mit den ganz normalen Problemen des Filmemachens kämpfen. 

Welche Perspektive vermittelt unseren Inhalt am besten, wo brauchen wir mehr Licht und vor allem: wie bekommt man dynamische Bilder von Steinen und Stollen? Gerade die letzte Frage stellte uns vor eine größere Herausforderung, da die einzige Möglichkeit statische Objekte filmisch darzustellen, ohne den Effekt eine Diashow zu erhalten, die Bewegung der Kamera ist. 

Kamerafahrten sind in engen Stollen nur schwer realisierbar und mit vielen Hürden verbunden. So haben wir für manche Einstellungen mit bewegter Kamera für den Aufbau der Technik und des Lichtes mehrere Stunden gebraucht. 

Neben solchen Hürden bietet das Filmen im Berg jedoch auch einige Vorteile. So waren wir vollkommen wetterunabhängig und mussten nicht auf tiefstehende Sonne für das perfekte Licht warten, sondern konnten jede Lichtquelle beliebig verändern. 


Zudem ist es ganz klar auch eine ganz besondere Erfahrung mehrere Arbeitstage im Berg zu verbringen wo sich die Totenstille mit dem Lärm der Presslufthämmer und die Finsternis mit dem Licht der Scheinwerfer und Grubenlampe abwechseln. 

von Robert Daniel

Eine von Robert Daniels Patentlösungen - hat man keine große Kameraschiene, klebt man eben das Stativ an eine Scheibtruhe. (Bild: D. Brandner - NHM Wien)