Wenn der Frühling das Hochtal von Hallstatt einmal erreicht hat, geht die Sache meist schnell. Da sprießt plötzlich alles was grün ist, als gäbe es kein Morgen.
Prinzipiell eine schöne Sache, für uns Archäologinnen und Archäologen derzeit aber etwas unpraktisch, müssen wir doch das zeitlich schmale Fenster zwischen Schneeschmelze und grünem Dickicht für ein neues Projekt nutzen.
Prinzipiell eine schöne Sache, für uns Archäologinnen und Archäologen derzeit aber etwas unpraktisch, müssen wir doch das zeitlich schmale Fenster zwischen Schneeschmelze und grünem Dickicht für ein neues Projekt nutzen.
Das Hallstätter Hochtal im Frühling. Bild: C. Seisenbacher - NHM Wien |
Hier bietet es sich in Hallstatt natürlich vor allem an, den industrie- und kulturgeschichtlichen Aspekt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende zu betrachten.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Aufnahme und Dokumentation aller noch sichtbaren, von Menschen errichteten Strukturen – vom Ort Hallstatt bis hinauf zum Plassen.
Damit haben wir diese Woche begonnen und versucht einen funktionierenden und effizienten Arbeitsablauf für diese große Aufgabe zu finden.
Damit haben wir diese Woche begonnen und versucht einen funktionierenden und effizienten Arbeitsablauf für diese große Aufgabe zu finden.
Großflächige Dokumentation des Geländes mittels Drohne der Firma crazy eye. Bild: T. Ragger - NHM Wien |
Eine große Hilfestellung dabei sind historische Karten, die zum Teil bis ins 17. Jahrhundert zurückdatieren aber auch moderne Hilfsmittel wie Geländescans, Drohnen und GPS.
Dadurch können viele der Überreste nicht nur leichter dokumentiert und verortet, sondern zu einem großen Teil auch ihrer ehemaligen Funktion zugewiesen werden.
Oft staunen wir, wir viele alte Mauern und Fundamente wir entdecken, als wir erst beginnen genau hinzusehen. Schon während wir durch das Hochtal wandern bekommen wir eine Vorstellung davon, wie eng verbaut es bis vor nicht allzu langer Zeit gewesen sein muss.
War doch bis 1957 noch der gesamte Betrieb auf dem Berg angesiedelt – inklusive Wohnhäuser, Wirtschaften und Handwerksbetriebe.
War doch bis 1957 noch der gesamte Betrieb auf dem Berg angesiedelt – inklusive Wohnhäuser, Wirtschaften und Handwerksbetriebe.
Fotografische Dokumentation einer verfallenen Holzkonstruktion. Bild: C.Seisenbacher-NHM Wien |
In diesem werden geografische, räumliche und visuelle Information mit einer Zeitleiste kombiniert, anhand derer die Entwicklung der Landschaft nachvollzogen werden kann.
Und damit hoffentlich auch ein bisschen mehr Einblick in die Anforderungen und Zusammenhänge von Mensch und Umwelt in einer derart speziellen Umgebung wie dem Hallstätter Hochtal.
von Fiona Poppenwimmer