Die
Hallstatt-Forschung ist immer bemüht, neue Möglichkeiten zu
ergreifen und auszuprobieren. Eine solche bot sich uns nun, mit der Technik des
Fulldome-Films.
Der archäologische Fundort und die Kulturlandschaft Hallstatt sind weltweit bekannt.
Doch durch eine interne Kooperation im Naturhistorischen Museum Wien bietet
sich nun die Gelegenheit, diese fantastische Umgebung noch mehr Menschen
zugänglich und vertraut zu machen.
Seit September 2015 besitzt das Naturhistorische Museum Wien ein digitales
Planetarium, in dem Filme im Fulldome-Format gezeigt werden. Fulldome ist eine
Filmtechnik, die speziell auf die Projektion in Kuppeln angepasst ist, der
Zuschauer wird also auf 360° vom gezeigten Bild umgeben. Dies ermöglicht ein
völlig neues Gefühl des Eintauchens in die Vorführung.
Neben dem bestehenden Programm wurde der Plan gefasst, als Ergänzung
verschiedene Abteilungen und Projekte des Naturhistorischen Museums filmisch
vorzustellen. Für das Pilotprojekt
wurde Hallstatt ausgewählt.
(Anm. d. Redaktion)
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Die Konstruktion aus sieben Actioncams auf einer Führungsschiene. (Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien) |
Wir haben uns als Ziel gesetzt einen Film im oben erklärten Fulldome-Format zu
produzieren, der zunächst Hallstatt und die umgebende Landschaft vorstellt und
anschließend auf die Archäologie im Salzbergtal eingeht.
In diesem Zuge soll die Geschichte
des Salzbergbaus und der Weg eines archäologischen Fundes bis ins Museum
veranschaulicht werden.
Das Fulldome-Format stellt eine besondere Herausforderung an die Technik. Bei
Kuppelprojektionen sind eine recht hohe Auflösung und ein großes Blickfeld
erforderlich, da der Betrachter immer nur einen Ausschnitt des projizierten
Bildes sieht. Aus diesem Grund haben wir die meiste Zeit ein Rig aus sieben
Actioncams benutzt.
Das heißt, sieben Kameras werden in einer ringförmigen
Konstruktion aufgebaut und die von jeder einzelnen aufgenommenen Bilder zu
einer kuppelförmigen Projektion zusammengeschnitten.
Durch die Aufteilung des Gesamtbildes auf mehrere Kameras bietet diese Technik
hohe Auflösungen, weist jedoch auch einige Nachteile auf. Die Bilder der
einzelnen Kameras müssen beispielsweise erst in der Nachbearbeitung zu einem
Bild zusammengefügt werden.
Da sich die Kamerabilder aufgrund der leicht
versetzten Perspektive erst ab einem bestimmten Abstand zusammenfügen lassen,
ist die Verwendung eines solchen Systems in den engen Stollen eines Bergwerks
besonders schwierig. Wir mussten bei jeder Einstellung darauf achten, das keine
nahen Objekte zwischen zwei Kamerabildern lagen oder Menschen nicht zu nahe von
einem Kamerabild ins nächste wechselten und somit im fertigen Film verzerrt
oder nur teilweise dargestellt werden würden.
Wie wir das geschafft und was wir
sonst noch beim Dreh erlebt haben, werden wir in den nächsten Tagen im Stiegenblog
berichten.
von Robert Daniel
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Die atemberaubende und geschichtsträchtige Landschaft um Hallstatt soll auch als Fulldome-Film im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert werden. (Bild: F. Poppenwimmer - NHM Wien) |