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Ein im Block geborgener Brunnenfund aus Großstolpern (Bild: H. Reschreiter) |
Besonders für die Hallstatt-Forschung sind diese Brunnenfunde insofern spannend, dass auch hier einmalige Erhaltungsbedingungen für bearbeitetes, prähistorisches Holz vorliegen.
Obwohl allein in Sachsen zwischen 1997 und 2010 sechs linearbandkeramische Brunnen aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr. entdeckt und ausgegraben wurden, kann diese Fundgattung immer noch zu den Sonderfunden gezählt werden. Umso überraschender war das Auffinden von gleich sieben Brunnen der frühen Jungsteinzeit in der Nähe einer einzigen Siedlung, im Jahre 2014.
Für die Forschung ist das aus zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung. Wir erfahren einerseits Neues über die Siedlung, anderseits bieten die heute noch ins Grundwasser reichenden Holzbauten auch einmalige Erhaltungschancen für andere leicht vergängliche organische Funde, die sich in den üblichen Siedlungsgruben nicht erhalten haben. Die Brunnen zeigen somit nicht nur das handwerkliche Geschick der frühen Zimmerleute, sondern geben auch wichtige Hinweise zur Rekonstruktion der damaligen Umwelt.
Erhaltung organischer Funde in Brunnen (Bild: Landesamt f. Archäologie Sachsen) |
Weiters ist er Organisator und Leiter der meisten Ausgrabungen, bei denen frühneolithische Brunnen entdeckt und ausgegraben wurden, zudem spezialisiert in der Archäologie des Frühneolithikums, mit gelegentlichen Exkursen in der Siedlungsarchäologie der Bronze- und Eisenzeit.
Er ist Leiter des mehrjährigen Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Aufarbeitung der Bandkeramischen Siedlung in Eythra im Tagebau Zwenkau und seit zwei Jahren Kooperationspartner mit sibirischen Kollegen zu Methoden denkmalpflegerischer Untersuchungen im Rahmen von verursacherbedingten Ausgrabungen und zu Problemen des Übergangs vom „Meso- zum Neolithikum“.