Dass Hallstatt zum UNESCO Welterbe zählt, haben wir vielleicht schon das eine oder andere Mal erwähnt. An dieser Stelle wollen wir alle fantastischen Orte in Österreich vorstellen, die sich mit diesem Titel schmücken dürfen.
Welterbe, was heißt das eigentlich? Kurz gesagt, dass der Verlust dieser
einzigartigen Natur- und Kulturdenkmäler unersetzlich für die Menschheit wäre.
Um diese außergewöhnlichen Stätten vor Zerstörung zu bewahren, wurde 1972 das „UNESCO-Übereinkommen
zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ geschaffen. Bei Aufnahme in die
Welterbeliste, wird der Fokus vor allem auf den Kontext des jeweiligen Ortes
zur gesamten Menschheitsgeschichte gelegt. Mit der Auszeichnung „Welterbe“ geht
allerdings die große Verpflichtung einher, durch Planung und Schutzmaßnahmen
die Stätte in ihrem wertvollen Zustand für kommende Generationen zu bewahren.
Seit 1992 ist auch Österreich Mitglied der Welterbekonvention und wird von der Österreichischen UNESCO Kommission international vertreten. Folgende neun Stätten dürfen wir als Welterbe bezeichnen:
Seit 1992 ist auch Österreich Mitglied der Welterbekonvention und wird von der Österreichischen UNESCO Kommission international vertreten. Folgende neun Stätten dürfen wir als Welterbe bezeichnen:
Historisches Zentrum
der Stadt Salzburg
Welterbe seit 1996
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Historisches Zentrum Salzburg Bild: www.unesco.at |
Die kirchliche Residenzstadt zeichnet sich vor allem durch ihre Einbettung in
die umgebende Landschaft aus. Die Mischung aus kirchlichen und weltlichen
Bauwerken, verschiedenen Stilepochen, mittelalterlicher Bürger- und
bischöflicher Barockstadt macht die Altstadt von Salzburg so einzigartig. Nicht
zu vergessen sei dabei die Bedeutung Salzburgs als Kulturmetropole, vor allem
im musikalischen Sinn, als Geburtsstadt W.A. Mozarts und Heimatstadt der von
Max Reinhardt gegründeten Festspielen.
Schloss und Gärten von Schönbrunn
Welterbe seit 1996
Welterbe seit 1996
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Schloss Schönbrunn Bild: www.unesco.at |
Die Anlage ging aus einem kaiserlichen Jagdschloss hervor und wurde über viele
Jahrhunderte ausgebaut und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst. 300 Jahre lang
diente sie als kaiserliche Sommerresidenz und spiegelt Macht und Einfluss des
österreichischen Kaiserhauses in der europäischen Geschichte wider.
Hallstatt-Dachstein/ Salzkammergut
Welterbe seit 1997
Welterbe seit 1997
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Ortszentrum Hallstatt Bild: www.unesco.at |
Natürlich unser persönliches Welterbe-Highlight. Hallstatt ist -wie treue Leser bereits wissen - vor allem aufgrund des weltweit ältesten noch bewirtschafteten
Salzbergbau und der dadurch erhaltenen und entdeckten einzigartigen archäologischen Funde als Welterbe
prädestiniert. Die gotisch-barocke
Architektur Hallstatts ist so sigifikant, dass es in China als "Hashitate" sogar nachgebaut wurde.
Die Einbettung in die sagenhafte Landschaft rund um den Dachstein ist allerdings nicht leicht zu kopieren. Die ist immer wieder atemberaubend, egal wie oft man sie schon gesehen hat. Außerdem geht doch nichts über das Original.
Die Einbettung in die sagenhafte Landschaft rund um den Dachstein ist allerdings nicht leicht zu kopieren. Die ist immer wieder atemberaubend, egal wie oft man sie schon gesehen hat. Außerdem geht doch nichts über das Original.
Semmeringeisenbahn
Welterbe seit 1998
Welterbe seit 1998
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Semmeringeisenbahn Bild: www.unesco.at |
Als Zeugnis des frühen Eisenbahnbaus wurde die Semmeringeisenbahn 1848 bis 1854
erbaut. Erstmals wurden im Gebirge gelegene Regionen mittels Tunneln und
Viadukten erschlossen. Nicht zuletzt trug die Eisenbahn zur touristischen
Erschließung der Region bei.
Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg
Welterbe seit 1999
Welterbe seit 1999
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Grazer Uhrturm Bild: www.unesco.at |
Graz zeichnet sich als Schnittpunkt zwischen West- und Südosteuropa und
Handelszentrum zwischen Donau und Adria aus. Jahrhundertelang trafen
künstlerische und architektonische Strömungen des deutschen und mediterranen
Raums, sowie des Balkans aufeinander. Dies spiegelt sich im Stadtbild wider, das
mit Bauwerken der Gotik, der Renaissance, des Barock, Historismus, Jugendstil
und der Moderne besticht.
Wachau
Welterbe seit 2000
Welterbe seit 2000
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Donautal Wachau Bild: www.unesco.at |
Das Donautal zwischen Melk und Krems zeichnet sich vor allem durch seinen
historischen Wert aus. Zahlreiche bekannte archäologische Zeugnisse, wie die paläolithische Statuette der „Venus von
Willendorf“ und die Straßen und Befestigungen des römischen Limes, zeigen die
lange Besiedlungsgeschichte dieser Region auf. Ebenso die Burgruinen Dürnstein
und Aggstein und die barocken Stifte Göttweig und Melk. Nicht zu vergessen ist
dabei die Naturlandschaft mit ihren Weinterrassen, Felswänden und Auwäldern,
durchschnitten von Lauf der Donau.
Historisches Zentrum von Wien
Welterbe seit 2001
Welterbe seit 2001
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Wiener Rathaus Bild: www.unesco.at |
Die Altstadt Wiens blickt auf über 2000 Jahre Geschichte zurück – von Vindobona,
über die befestigte Residenzstadt, zur Ringstraße. Die ehemalige
Habsburgermetropole besticht bis heute durch imperialen Stil und zahlreiche monumentale
Repräsentationsbauten. Als Hauptstadt besitzt Wien auch einen hohen Wert für
Musik und Kultur.
Fertő – Neusiedler See
Welterbe seit 2001
Welterbe seit 2001
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Neusiedler See Bild: www.unesco.at |
Die Grenzregion zwischen Burgenland und Ungarn ist seit 8000 Jahren Treffpunkt
finno-ungrischer, slawische und germanischer Kulturen. Doch auch für seine einzigartige
Flora und Fauna ist dieser Landstrich zum Welterbe ernannt worden, man denke
nur an den von Schilfgürteln gesäumten Neusiedler See und den weite Horizont
mit seinen vorbei ziehenden Vogelschwärmen. Die Barockschlösser Nagycenk und
Eszterháza- Fertőd zeigen den architektonischen Wert der Region.
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Welterbe seit 2011
Welterbe seit 2011
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Pfahlbauten Modell Bild: www.unesco.at |
Ein nicht auf den ersten Blick ersichtliches, aber umso faszinierenderes Erbe der
Menschheit und Zeugnis vergangener Kulturen. Von den 111 Fundstellen in 6
Ländern, finden sich immerhin 5 Fundorte im Attersee, Mondsee und
Keutschacher See, in Österreich. Die unter Wasser erhaltenen Siedlungsbefunde
geben einen einzigartigen Einblick in die Lebensumstände der Jungsteinzeit,
Bronze- und Eisenzeit dieser Region. In Österreich wurden die Untersuchungen in den vergangenen Jahren intensiviert, wie man bei den Kollegen im Pfahlbau-Blog nachlesen kann.
Mit diesen neun einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften darf sich Österreich also in das internationale Welterbe einordnen, das über 1000 Stätten, wie das Great Barrier Reef (Australien), den Taj Mahal (Indien), Petra (Jordanien) und den Moskauer Kreml umfasst. Jede davon besticht durch ihren kulturellen Wert, ihre Schönheit und Einzigartigkeit. Definitiv sind sie alle einen Besuch wert.
(von Fiona Poppenwimmer)