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Bei einigen Fundstellen durften wir auf Tuchfühlung gehen. (Bild: P. Kohler) |
Drei Studentinnen des Institut für Archäologie, FB Prähistorische Archäologie der Universität Zürich, wollten nach dem Vortrag das Bergwerk und insbesondere die Grabungsmethodik mit eigenen Augen sehen. Hier danken wir gleich einmal Hans Reschreiter und dem Grabungsteam für die freundliche Aufnahme und die Möglichkeit, die Grabung zu besuchen. Petra Kohler, Anna Bahss und ich reisten also an und erhielten erst einmal eine Führung durch die Außenstelle des Naturhistorischen Museum der Archäologischen Forschung in Hallstatt, in der wir auch mit dem restlichen Team übernachten durften.
Ich wollte unbedingt mehr über die Grabungsmethoden wissen, da mich interessierte wie man unter diesen erschwerten Bedingungen überhaupt archäologisch sinnvoll vorgehen kann. Da wir allerdings zu dritt dem Grabungsteam wohl eher im Weg gestanden wären, trennte sich unsere Gruppe. So besuchten Anna und Petra das Beinhaus und die Umgebung von Hallstatt, während ich noch einmal mit dem Grabungsteam in den Berg einfuhr. Über den Tag verteilt durfte ich jedem Ausgräber einmal über die Schultern schauen und erhielt zudem eine Einsicht in die Arbeit von Gerald Raab, der an der Erstellung eines 3D-Modelles der Stollen arbeitete. Am nächsten Morgen reisten wir zurück in die Schweiz.
Am beeindruckendsten für mich bei diesem ersten Besuch in Hallstatt waren einerseits die wahnsinnig gute Erhaltung der Funde, andererseits die andersartige Grabungstechnik. So zeigte uns das Grabungsteam erhaltene Lederstücke, das große Bastseil und weitere spektakuläre Stücke. Was mich neben der Grabungstechnik am meisten beeindruckte, war die wahnsinnig gute Holzerhaltung, die wir in der Schweiz aus Seeufersiedlungen kennen. Der große Unterschied für mich war dabei, dass das Holz ohne aufwändige Restaurierungsarbeiten erhalten bleibt, da das Salz für die Erhaltung sorgt.
Bei einem zweiten Besuch in Hallstatt einige Wochen später, zeigte mir Hans Reschreiter noch weitere Teile des Bergwerkes und erzählte mir von der sehr interessanten Forschungsgeschichte der Untersuchungen im Bergwerk. Erneut durfte ich dem Grabungsteam über die Schultern schauen und lernte mehr über das Projekt. Auch der Kontakt mit Fritz Eckart Barth war fesselnd, da er viel über seine Erfahrungen im Bergwerk berichtete. Die an die Verhältnisse im Bergwerk angepassten Methoden und Arbeitsabläufe sind sehr interessant und der alltägliche Ablauf auf der Grabung spannend und aufregend. Die immer wieder an die neuen Situationen und vorherrschenden Umstände angepasste Grabungstechnik, die den Bau von Bühnen, Stützen, Rampen oder Rutschen, das Abpumpen von Wasser durch mehrere Stollen, das Organisieren von Strom und Luft quer durch das Werk, das Aufnehmen von 3D-Profilen, das Nachvollziehen vergangener Bergbautechnik, Salzgewinnung und Bergunglücke und vielem mehr ist wahnsinnig komplex und faszinierend und ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Besuch auf dieser erlebnisreichen Grabung war.
(von Jane Horvath)
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Jane
Horvath, Anna Bahss, Petra Kohler
(Bild: C. Seisenbacher)
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