Dienstag, 31. März 2015

... und Action 3! – Filmaufnahmen in der Zoologischen und PA des NHM

Christoph Hörweg beim Aufbereiten der Proben.
(Bild: H. Reschreiter - NHM Wien)
Im dokumentarischen Teil des Films, der im zukünftigen Bronzezeit-Kino der Salzwelten Hallstatt zu sehen sein wird, wird auch die Arbeit in der 3. zoologischen Abteilung des Naturhistorischen Museum Wien gezeigt. Der auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinende Name der „3. Zoologischen“ geht auf die 1972 durchgeführte Dreiteilung der ursprünglichen Abteilung zurück. Damals wurde die stark angewachsene Zoologische Abteilung in eine Abteilung für Wirbeltiere (1.), für Insekten (2.) und für Wirbellose Tiere (3.) administrativ aufgegliedert.

Christoph Hörweg hat dort gemeinsam mit Helmut Sattmann die Exkremente aus dem Hallstätter Salzbergwerk untersucht, die sich aus der Bronzezeit und  - zahlreicher sogar noch – aus der Eisenzeit erhalten haben. Er hat herausgefunden, dass die prähistorischen Bergleute unter Peitschen- und Spulwürmern litten. Im Film wird gezeigt, wie die Proben aufbereitet werden. Dabei werden die Exkremente zerrieben, auf Objektträger gegeben und unter dem Mikroskop untersucht.

Natürlich gibt es aber nicht nur Szenen aus den anderen Abteilungen und den Depots des Naturhistorischen Museums im Film zu sehen. Einen Teil unseres Teams kann man auch in den Räumen der Prähistorischen Abteilung sehen. Sonst sieht es in unserer „guten Stube“, dem Besprechungsraum, nicht so chaotisch aus, aber zum Einrichten der Kamera und vor allem für eine gute Beleuchtung brauchten Andreas Scheucher und sein Team von Scenomedia ein wenig Platz. 


Mit unserem Zeichner Dominic Groebner fand an diesem Tag eine Besprechung zu den Rekonstruktionen und den Animationen der bronzezeitlichen Bergleute statt. Dominic Groebner ist diplomierter Kunstmaler und gestaltet in Absprache mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Lebensbilder, mit deren Hilfe die Hallstatt-Forschung  ihre Erkenntnisse und Theorien zur Welt unter Tage erklärt. In einem der kommenden Postings werden wir über Dominics Arbeitsweise und die neue Version des Lebensbildes zum bronzezeitlichen Bergbau (hier ein Link zur älteren, interaktiven Version auf unserer Website) berichten.

(Von Carmen Löw und Hans Reschreiter)

 
Dominic Groebner (von rechts nach Links), Mara Koppitsch, Fiona Poppenwimmer und Ilja Slamar von Scenomedia grübeln über Lebensbild und Animationen, während Andreas Scheucher noch das Licht einrichtet. (Foto: H. Reschreiter - NHM Wien)

Donnerstag, 26. März 2015

... und Action 2! - Filmaufnahmen in den Zentralen Forschungslaboratorien

Barbara Däubl im Reinraum des DNA-Labors.
(Foto: H. Reschreiter - NHM Wien)
Vor ein paar Tagen war das Filmteam von Scenomedia zum zweiten Mal im Naturhistorischen Museum Wien, um weitere Aufnahmen für das zukünftige Bronzezeit-Kino der Salzwelten Hallstatt zu machen. Die Besucherinnen und Besucher der Salzwelten sollen künftig auch sehen, wie die Fundstücke aus dem Hallstätter Salzberg in den Laboratorien des NHM erforscht werden.

Das Naturhistorische Museum ist eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Human-, Bio- und Geowissenschaften. In der Abteilung Zentrale Forschungslaboratorien können allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hauses elektronenmikroskopisch-analytische und molekulare Forschungen zu ihren Spezialgebieten durchführen lassen.


Im Labor für molekulare Systematik werden Untersuchungen an Fell- und Lederfunden durchgeführt. Über die DNA lässt sich die Tierart bestimmen. Im Film wird später zu sehen sein, wie ein Handleder untersucht wird, das neben der Stiege im Salzbergwerk gefunden wurde. Das Handleder wurde in der Zeit zwischen 1200 und 1000 v. Chr. angefertigt und – so viel hat man bereits herausgefunden – dieses wurde nicht, wie die meisten anderen aus Rinderhaut hergestellt. Die Leiterin der Abteilung Elisabeth Haring wurde für den Film interviewt. Sie hat erklärt, was mit den Funden aus Hallstatt genau gemacht wird und welche Ergebnisse auf diese Weise erzielt werden können.


Natürlich werden die Funde aus Hallstatt auch mikroskopisch untersucht. Die zentralen Forschungslaboratorien verfügen über zwei Rasterelektronenmikroskope (REM) und eine Elektronenstrahlmikrosonde (EMS). Dan Topa und
Antoinette Rast-Eicher untersuchen zum Beispiel mit dem REM Fasern, die auf der Stiege gefunden wurden. Am oberen Ende wurden beim Freilegen sehr viel Fasern entdeckt, die wohl durch Abrieb während eines Arbeitsprozesses angefallen sein dürften. Die Untersuchungen von Dan Topa sollen dabei helfen herauszufinden, was genau am oberen Ende der Treppe gearbeitet wurde. Viele der Fasern sind Rinderhaare, die sich wahrscheinlich von Handledern gelöst haben. Fasern von Schafwolle dürften von Kleidung oder von Säcken stammen. Dazu wurden viele Pflanzenfasern erkannt, die wohl durch Abrieb an Förderseilen dorthin gelangt sind. Im Film wird man sehen, wie die Fasern in die Probenkammer des REM gegeben werden und wie die Auswertung am PC erfolgt.



(Von Carmen Löw und Hans Reschreiter)

Dan Topa beim Beladen der Probenkammer des REM im Naturhistorischen Museum Wien.
(Foto: H. Reschreiter - NHM Wien)

Montag, 23. März 2015

Himmlisch – Der Transport der Leinwand ins Hochtal

Die Leinwand wurde per Helikopter
ins Salzbergtal gebracht.
(Bild: Salzwelten_Hallstatt)
In den Bergen ist manches anders. Während der Transport einer 9m langen Leinwand in einer Stadt keine größere Herausforderung ist, muss man sich im Hochtal von Hallstatt schon etwas einfallen lassen, wenn  man die wertvolle Fracht nicht per Hand nach oben tragen will. 

Das meiste, was an der neuen Schaustelle der Salzwelten Hallstatt gebraucht wird, kann über die Versorgungsschächte  der  Salinen Austria AG vom Betriebsgelände in Hallstatt Lahn direkt durch den Berg transportiert werden. Besucherinnen und Besucher des Bergwerks fahren meistens mit einer Standseilbahn, der Salzbergbahn, nach oben und genießen während der Fahrt ganz nebenbei einen grandiosen Blick über den Hallstätter See. Von der Bergstation führt anschließend ein Fußweg durch das Hochtal bis zum Eingang des Besucherbergwerks. 


Den Blicken der meisten Menschen verborgen gibt es außerdem noch einen befestigten Versorgungsweg, über den auch LKW ins Hochtal gelangen können. Diese Straße ist jedoch zurzeit noch mit zum Teil meterhohem Schnee bedeckt.
 
Vor dem Stolleneingang wurde
sie vorsichtig abgelegt...
(Bild: Salzwelten_Hallstatt)
Die Leinwand des zukünftigen Bronzezeit-Kinos lässt sich mit ihren 9 Metern Länge weder durch den Schacht noch mit Hilfe der Standseilbahn transportieren. Eine Leinwand dieser Länge ist aber notwendig, um eine perfekte Wiedergabe der Animationen und Filme im Kino zu ermöglichen. Es blieb also nur übrig, sie per Helikopter ins Hochtal fliegen zu lassen. Günther Lechner von Heli Salzkammergut brachte das gute Stück am letzten Freitag hinauf.
 
Dr. Johannes Coelsch und sein Team von Scenomedia sowie die Jungs vom Salzwelten-Team haben die Leinwand im Hochtal in Empfang genommen und unter Tage verfrachtet.




(Carmen Löw und Hans Reschreiter)

 

... und anschließend in den Berg gebracht. (Bild: Salzwelten_Hallstatt)



Donnerstag, 19. März 2015

Sneak Peek - Udlo und Eri

Ein erster Blick auf Udlo, seine große Schwester Eri und die übrigen Mitglieder jener Familie, die ab 29. Mai 2015 in den Salzwelten Hallstatt den bronzezeitlichen Bergbau wieder lebendig werden lässt.
(Carmen Löw)


(Bild: Ilja Slamar - Scenomedia)

Donnerstag, 12. März 2015

...und Action! - Drehtag für das Bronzezeit-Kino im NHM

Doris Pany-Kucera an ihrem Arbeitsplatz in
der anthropologischen Abteilung des NHM.
(Bild: H. Reschreiter - NHM)
Nicht nur im Salzberg wird fleißig an der neuen Schaustelle der Salzwelten gearbeitet, auch in Wien dreht sich alles um das Bronzezeit-Kino. 

Letzte Woche war Scenomedia im Naturhistorischen Museum und hat einen ganzen Tag lang Filmaufnahmen für den Dokumentationsteil des Films gemacht, der in der neuen Stiegenkammer zu sehen sein wird. Gefilmt wurde unter anderem im Tiefspeicher, wo die Funde aus Hallstatt aufbewahrt werden, die wir bei unseren Grabungen bergen. Im Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums Wien verwaltet alleine die prähistorische Abteilung über eine halbe Million Einzelobjekte. Diese stammen natürlich nicht alle aus Hallstatt, aber besonders die Funde aus dem Salzbergwerk stellen einen großen Teil der Sammlung dar. 

Im Tiefspeicher herrschen konstante klimatische Bedingungen, die für den zerstörungsfreien Erhalt der Objekte notwendig sind. Für besonders sensible Fundmaterialien erarbeiten wir zusammen mit unseren Kooperationspartnern eigene Lagerungskonzepte. Für die Stoffe aus dem Salzberg haben wir zum Beispiel mit Hilfe der Universität für angewandte Kunst Wien spezielle Tableaus entwickelt, in denen die Textilien weitgehend erschütterungsfrei aufbewahrt werden können.

Die Textilfunde aus Hallstatt gehören zu den berühmtesten der Welt. Durch die außergewöhnlichen Umgebungsbedingungen im Salzberg unterliegen diese Funde keiner erhaltungsbedingten Selektion. Es gibt es sowohl Pflanzenfasern als auch Wolle, was die Hallstatt Textilien für die Erforschung der textiltechnischen Entwicklung in Mitteleuropa besonders interessant macht.  


Die anthropologische Abteilung des Naturhistorischen Museums wirkt ebenfalls an der Hallstatt-Forschung mit. Hier werden die Skelettreste der Hallstätter Bergleute untersucht, die man im Gräberfeld im Salzbergtal gefunden hat. Doris Pany-Kucera beschäftigt sich unter anderem mit jenen Indizien an den Knochen, die auf harte körperliche Arbeit schließen lassen. Über Muskelmarken kann sie bestimmte Bewegungsabläufe erschließen, die die Menschen zu ihren Lebzeiten kontinuierlich ausgeführt haben müssen. Es dauert lange, bis sich solche Muskelmarken herausbilden. Da sie sich aber in Hallstatt bereits an den Skelettresten von Kindern nachweisen lassen, wissen wir, dass auch Kinder im Bergwerk regelmäßig schwere Arbeiten verrichtet haben. 


In der 3D-Animation, die ebenfalls künftig im Bronzezeit-Kino zu sehen sein ist, wird deshalb auch ein fiktiver Junge namens Udlo im Zentrum stehen und den Besucherinnen und Besucher der Salzwelten seine Arbeitswelt zeigen.

(Carmen Löw und Hans Reschreiter)


Die Textilarchäologin Karina Grömer im Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums Wien
bei der Untersuchung von Hallstatt-Textilien. (Bild: H. Reschreiter - NHM)

Dienstag, 10. März 2015

HiFi und comfy - Soundcheck und Tribüne im Bronzezeit-Kino

Die Tribüne in der neuen Stiegenkammer
steht bereits. (Bild: H. Reschreiter - NHM)
Nach dem Abschluss des Aufbaues der bronzezeitlichen Stiege wächst die neue Schaustelle der Salzwelten im Salzberg von Hallstatt weiter. 

Von Scenomedia wurde inzwischen die Tribüne für die Besucherinnen und Besucher aufgebaut und auch die ersten Teile der Technik für das Bronzezeit-Kino sind schon montiert. Die Halterungen für die drei vorgesehenen Spezialbeamer sind nun im Boden eingelassen. Auf eine 9 x 3 m große Leinwand werden die Beamer die Geschichte der Stiege von der Auffindung über ihre Bergung bis zum Wiederaufbau, so wie ihre wissenschaftliche Bearbeitung projizieren. Auch alle Rohre sind schon verlegt, um die vielen Kabel und Leitungen für die aufwändige Technik einziehen zu können. Mitarbeiter der Salinen Austria sind dabei, die Zugänge und Abgänge zur Schaustelle zu gestalten. Letzte Woche erfolgte der erste Soundcheck für die HiFi Anlage im Bronzezeit-Kino.  

(Von Hans Reschreiter)
 
Soundcheck für das Bronzezeit-Kino in den Hallstätter Salzwelten. Die Stiege ist gegen Schmutz und Staub sicher verpackt. (Bild: H. Reschreiter - NHM)